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Gefeuert?

Gefeuert werden immer nur die Anderen.


Auf der gegenüber liegenden Seite Ihres Schreibtisches saßen diejenigen, die meist nicht fassen konnten, dass es vorüber war.


Mit samtenen Worten haben Sie erklärt, begründet, Verständnis gezeigt angesichts verzweifelter Reaktionen und alles Gute für die Zukunft gewünscht.


Sie entließen, wenn nötig, mehrere Mitarbeiter am Tag.


Sie feuerten immer die Anderen.


Diesmal nicht.


Heute klopfen nicht Sie tröstlich eine Schulter, sondern – mit etwas Glück – tätschelt jemand die Ihre.


Ihr Hirn ist noch in der Schockstarre, die Botschaft angekommen, aber nicht begriffen.

Sie haben bis Mittag Zeit, Ihren Schreibtisch zu räumen.


Jemand schiebt einen Pappkarton mittlerer Größe in Ihr gläsernes Büro neben die Tür.

Ihre Sekretärin bittet den Hausmeister, Ihr Namensschild noch nicht abzuschrauben, sondern damit zu warten, bis Sie das Gebäude verlassen haben.


Sie können nicht hören, was sie sagt, aber dass Sie bitten muss, ist erkennbar.


Der Hausmeister wirft einen Blick auf seine Uhr und dann missmutig einen Blick in Ihre Richtung, während er davon schlurft.


Unfassbar, denken Sie. Sie kennen den gar nicht, diesen Wicht.


Und können es wirklich nicht fassen.


Sie würden sich am liebsten in Luft auflösen, aber tun so, als ginge Sie das alles nichts an.


Sie greifen zum Hörer und wählen eine Nummer. Dann legen Sie auf. Zu blöd, wirklich.


Sie lehnen sich zurück und würden wahnsinnig gern die Füße auf die polierte Schreibtischplatte legen, wie Sie es nie getan haben während der letzten siebzehn Jahre.


Wie es Ihnen niemals in den Sinn gekommen wäre.


Anstand war Ihr Credo.


Schade, jetzt ist es zu spät.


Denn Sie sind raus.


Genug gegrübelt, handeln Sie.

Vertrauen Sie sich Ihrem Coach an.

Sie sind nicht allein auf diesem Weg.


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